Herausgeber
Dr. Christian Neuburger
Herausgeber
Dr. Christian Neuburger
Unsere moderne Zeit zeigt uns in der Medizin und Psychotherapie, in Vorträgen, Seminaren, Büchern zahlreiche Tricks, Methoden, Übungen, wie wir unsere Ängste und Sorgen am besten loswerden - wie eine lästige Fliege, die ich einfach nur verscheuchen will. Möglichst schnell und dauerhaft.
Goethe schreibt: "Die Sorgen und Ängste schleichen sich beim Schlüsselloch ein."
Das bedeutet: Sie kommen ohnehin!
Eine Frau, die in jeder Situation immer nur die schlimmste Möglichkeit annimmt und erwartet, sagte mir einmal: „Wenn ich das mache, kann ich nie enttäuscht werden. Ich bin immer sicher, denn es kann nicht schlimmer kommen, es kann nur besser werden.“
Doch:
Wir haben einen AUFTRAG! Wir müssen mit Zuversicht in die Zukunft sehen. Wir sollen keine Ängste, keine Sorgen haben. Alles soll easy sein. Sei cool und lass los. Es erledigt sich alles von selbst. Oder wie Hader sagt: „Buddhistisch ist, wenn Dir alles wurscht ist.“ Wellness total. Oberflächlichkeit um jeden Preis.
Ängste und Sorgen sind nicht immer direkt negativ
Zuversicht ist wichtig, aber Zuversicht ohne Ängste und Sorgen ist einfach ein rosa Gedanke, ein frommer Wunsch. Sorgen heißt auch, dass ich mich um etwas kümmere, Verantwortung übernehme, helfe oder sogar heilend wirke.
Die SORGE ist der Plan, wie sich unsere Zukunft gestalten soll und Sorge hat schon unendlich viele Menschen geheilt, gerettet und auf einen besseren Weg geführt. Die Sorge ist eine menschliche Eigenschaft, die unsere Art weiterentwickelt.
Und die ANGST:
Ist der Ausdruck meiner Intuition, meiner Wahrnehmung. Ich spüre Dinge schon früher als andere, also sorge ich dafür und darf mich auch davor fürchten. Aber dann kann ich auch reagieren, Verantwortung übernehmen und eine Lösung finden.
So, wie die Frau gesagt hat…. Was bedeutet das für mich?
Wenn ich alle ÄNGSTE und SORGEN zulasse, dann werde ich diese immer wieder fühlen und ich kann reagieren, aktiv werden und Verantwortung übernehmen, mein Leben verbessern. Es ist nicht negativ, wenn Sorgen oder Ängste kommen. Es ist das Tor zu unserer tieferen Wahrnehmung - auch im spirituellen Sinn.
Wenn es Teil unseres Lebens sein darf, dann ist nichts mehr störend. Gefühle und Wahrnehmungen sind nicht positiv oder negativ, sie sind einfach vorhanden und sie helfen uns in unserer Entwicklung.
Wann wird die Angst krankhaft?
Ängste und Sorgen nehmen dann überhand und werden krankhaft, wenn sie zu wenig Platz in unserem Leben haben, wenn sie ständig verdrängt, gewertet und als negativ empfunden werden.
Aber nochmal zurück zum Anfang...
Wie entstehen die Gefühle von Angst überhaupt?
Schon die Urmenschen, die überlebt haben, waren sehr wahrscheinlich die, die genetisch mehr zur Vorsicht und Ängstlichkeit veranlagt waren. Die Wahrscheinlichkeit in dieser gefährlichen Zeit zu überleben, war für den Menschen alles andere als sicher. Die Kraft und Wehrhaftigkeit des menschlichen Körpers sind im Vergleich zu den Tieren unterlegen. Auch seine Möglichkeit zu flüchten ist begrenzt. Er ist einfach langsam.
Angst ist nicht gleich Angst
Aber mit dem explosiven Wachstum seines Gehirns entwickelte sich auch seine Vorsicht, seine schützende Ängstlichkeit, sein Sorgen, seine Vorausschau und sein Planen. Deshalb ist die Angst eine der wichtigsten Voraussetzungen der unglaublichen Erfolgsgeschichte der Menschheit. Wohlgemerkt: die REALANGST, die durch ein wirklich vorhandenes Ereignis oder eine tatsächliche Gefahr für den Menschen ausgelöst wird und ihn SCHÜTZT.
Menschen, die diese Angst zu wenig spüren, sind beispielsweise auch solche, die sich freiwillig in Extremsituationen begeben, um einen speziellen „Kick“ zu spüren oder ein tiefgehendes Erlebnis zu haben. Das Problem ist, dass sie damit ihren Körper so weit gefährden, dass sie sogar dabei sterben könnten. Dabei verlieren sie das Wertvollste, das wir haben – den lebendigen, menschlichen Körper!
Das zunehmende Problem des modernen Menschen ist aber eine andere Angst: die IRREALE ANGST. Irreal deswegen, weil keine gefährlichen oder bedrohlichen Auslöser da sind, die Betroffenen aber trotzdem extreme Angstzustände erleben, die bis zur Todesangst gehen können – sogenannte Angststörung oder Panikattacken.
Die Lebenskraft durchflutet jeden lebendigen Organismus und ist Voraussetzung für unsere Lebendigkeit. Die wichtigste Eigenschaft dieser Lebenskraft ist die Beweglichkeit. Sie will sich immer bewegen, möglichst ungehindert. Das ist einer der wichtigsten, menschlichen Grundtriebe: die Bewegung. Wenn sich diese Lebenskraft im menschlichen Körper frei bewegen kann, dann ist er vollkommen gesund, auch organisch.
Der moderne Mensch hat als Kind im Vergleich zum Urmenschen eine komplizierte Erziehung durchlaufen. Er muss auf die vielen Regeln und Gesetze des modernen Lebens vorbereitet werden, um später in diesem modernen Dschungel auch gut überleben zu können.
Er muss Kompromisse eingehen, Gefühle ständig kontrollieren und auch unterdrücken. Er muss ständig drauf achten, auch alles „richtig“ zu machen, muss ständig an die Zukunft denken. Das macht „Basis Stress“ und führt auch dazu, dass die Lebensenergie im Körper nicht mehr „freie Bahn“ hat, sondern durch viele Verspannungen in der Muskulatur im Fluss behindert ist. Es kommt zur Stauung der emotionalen Energie in den verschiedenen Körperbereichen.
Die Folge: es entstehen SYMPTOME. Das sind dann diese Befindlichkeitsstörungen, die wir spüren.
Gestaute Gefühle sind die Auslöser der Angstzustände
Beim ausgeglichenen Ritualtyp entstehen psychosomatische Symptome, die körperlich spürbar sind, die aber einen seelischen Ursprung haben (Stau der Lebensenergie). Das führt auch zu Funktionseinschränkungen der menschlichen Organsysteme. Sie arbeiten dann nicht mehr 100%ig.
Beim (hyper)sensiblen Temperamentstyp entstehen durch diesen Stau der Lebensenergie Angstsymptome. Das ist dann die irreale Angst oder Panikstörung.
Unser Körper will dadurch nur den Überdruck entladen, der betroffene sensible Temperamentstyp erlebt das aber in Form von Angstsymptomen.
Der sensible Temperamentstyp reist gerne, ist meist naturliebend, hoch fühlend, spürt alles schon früher als andere, ist spontan und schnell zu begeistern. Er hat eine große Lebensamplitude. Es geht bei ihm immer auf und ab. Er hat immer auch ein erhöhtes Kreativpotenzial, Forschungs- und Erneuerungsenergie. Er hat aber auch diese Unruhe in sich – er ist nicht ausgeglichen – er wird nie ausgeglichen sein.
Der Temperamentstyp hat vor allem dann ein Problem, wenn er in einem Land geboren wird, in dem es sehr wichtig ist, dass man ausgeglichen und harmonisch ist. Dort wird auch die Erziehung darauf abzielen und achten, die emotionalen Schwankungen der Temperamentskinder zu regulieren, um die Kinder auf die Gesellschaft vorzubereiten, die insgesamt auch eher wenig emotionale Bewegung und Ausdruck zulässt.
Ein Beispiel:
Eine Frau aus südlichen und wärmeren Ländern, die mehrmals am Tag aus unerklärlichen Gründen "ausflippt", ist für die Familie oder das soziale Umfeld nichts Ungewöhnliches. Man weiß zwar nicht, warum sie ausflippt, aber jeder weiß, dass es ihr danach besser geht. Und das genügt. Mehr wird da nicht nachgebohrt. Man akzeptiert einfach, dass das so ist.
Eine Frau in Mittel- oder Nordeuropa, eine temperamentvolle Frau in Österreich (was durchaus häufig vorkommt) flippt aus. Was wird passieren?
Vorerst wird man sie mal fragen, was los ist. Man wird es endlos zerreden. Man wird sie fragen, ob sie Probleme hat. Man wird ihr raten, einen Arzt aufzusuchen. Falls es wieder passiert, wird man bald zu dem Schluss kommen, dass diese Frau ein nervliches Problem hat. Ein aufgesuchter Arzt wird zuerst nichts feststellen können und wird vielleicht auf das wiederholte Drängen der Angehörigen ("Da muss man doch was tun können"), ein Antidepressivum verordnen.
Besser wäre, diese Frau ein paar Stunden in Psychotherapie zu schicken. Eine gute Therapeutin würde rasch erkennen, dass sie nicht krank ist und ihr Selbstbewusstsein stärken.
Diese Frau ist auch nicht krank. Sie hat nur aufgrund ihres Temperamentes auch eine erhöhte, sensibilisierte Wahrnehmung und spürt Dinge, die die anderen Menschen noch nicht wahrnehmen. Sehr oft wird so ein Temperamentstyp zornig wegen Handlungen der Mitmenschen, die tatsächlich unwahr und respektlos sind. Aber die restlichen Familienmitglieder bzw. das soziale Umfeld wollen das nicht hören.
Die Frau wird immer wieder überzeugt werden, dass sie doch im Unrecht ist. „Jetzt beruhige dich mal und sei nicht so emotional, dann können wir reden“. Reden heißt natürlich dann: Es wird ihr ausgeredet, sie wird überzeugt, dass sie doch unrecht hat. „Entspann dich mal“. „Baue Deinen Stress ab…“
Es wirkt, sie wird ruhiger, sie wird richtig ausgeglichen. Du erkennst sie kaum wieder – ENDLICH das soziale Umfeld hat wieder Ruhe – sie ist kein Störenfried mehr.
Ja und ein zwei Jahre später begannen dann diese Panikattacken….
Wie kannst du Angststörungen und Panikattacken vermeiden?
Es ist unser inneres Leben, unsere innere Kraft, die sich von Zeit zu Zeit bewegt und sich ausdehnen will. Sie will sich einfach weiterentwickeln. Ja, das ist doch nicht so schlimm. Schlimm wird es erst, wenn sie sich nicht ausdehnen kann, weil eine unbewegliche äußere Hülle das verhindert. Dann gibt es DRUCK und überall dort, wo diese äußere Rüstung nicht hermetisch abgedichtet ist, wo Ritzen und Fugen bestehen, dort entweicht ein kleiner Teil dieser Kraft und das erleben Sie subjektiv als Angst, als IRREALE ANGST. Irreal ist beliebig austauschbar. Durch diese irreale Angst wird Druck abgebaut. Die Angst zu besänftigen schlägt oft fehl. Von der Angst ablenken, legt den Druck auf Eis. Was kannst du nun tun, um den Druck abzubauen und der Angst und Panik Ausdruck und Ausdehnung zu ermöglichen?
Frei Atmen löst gestaute Gefühle
Die Übungen vom Frei Atmen sind einfach und „convenient“. Dauern nicht lange und wir können sie überall im Alltag einbauen. Einfach, leicht durchführbar und trotzdem so gut wirksam. Diese Übungen bringen die Lebenskraft in stärkere Bewegung und entladen auch den Überdruck, der letztendlich zu den Angstsymptomen führt.
Klicke hier, um zu den Frei Atmen Übungen speziell für Angst zu gelangen.
Unsere jetzige Situation schränkt uns ein. Wir sind zuhause eingesperrt und das bewirkt, dass die schon vorhandene emotionale Stauung des modernen Menschen zunimmt. Die Ladung steigt.
Der Ritualtyp, der sowieso gerne zu Hause ist und daher weniger eingeschränkt ist als der sensible Temperamentstyp, der gerne reist, spontane Aktionen liebt und hochsensibel ist. Dieser Typ baut mehr Ladung auf. Da er auch eher nett und nicht aggressiv oder explosiv ist, kann er diese nicht abbauen. Die Unlust- und Angstgefühle nehmen zu.
Wo kannst du die Übungen überall machen?
Da auch Stimmübungen dabei sind, die bei der Entladung helfen und die auch laut sind, kannst du diese entweder zuhause oder z.B. auch im Auto machen. Du kannst Auto fahren, einkaufen und bekommst dadurch eine kleine „Reise“. Du kommst mal kurz raus und kannst dann direkt die Übungen machen. Du kommst dann gut entladen nach Hause.
Wenn sich die Lebenskraft wieder leichter bewegt, kannst du das spüren. Es fühlt sich gut an in Ihrem Körper. Die Gedanken werden wieder positiv und du bist zufrieden.
Pflanzenextrakte für das Nervensystem
Tipp: Extrakte aus Pflanzen für unser Nervensystem, die beruhigend wirken und auch emotional ausgleichen, können hier zusätzlich Erleichterung bringen.
Das Johanniskraut bietet sich hier durch seine Eigenschaft des „Lichtspeichers“ an. Johanniskraut blüht zur Sommersonnenwende, wenn der Tag am längsten und die Nacht am kürzesten ist. Es nimmt die Lichtqualität in all ihren Nuancen auf und steigert die Verfügbarkeit der Glückshormone im Gehirnstoffwechsel.
Das erklärt die Wirkung gegen leichte und mittelschwere Depressionen oder Angstattacken. Dosisabhängig lässt sich die Wirkung steigern bis in einen Bereich eines mild dosierten, schulmedizinischen Antidepressivums.
Bei stärkeren Symptomen kommen jedoch viele Menschen nicht um die Einnahme eines Antidepressivums herum. Nach Besserung oder Verschwinden der Symptome möchten moderne, eigenverantwortliche Menschen auch wieder einmal mit der Einnahme stoppen.
Meist passiert das Absetzen in der Sommerzeit. Da geht es wegen Lichtfülle dann am besten mit der Stimmung. Man ist zuversichtlich das auch zu schaffen.
In vielen Jahren Arbeit mit depressiven und auch angstgeplagten Menschen habe ich herausgefunden, dass ca. 4 Monate nach Absetzen der schulmedizinischen Therapie ein Abfall der Glückshormone im Gehirn stattfindet, da der Körper lange Zeit braucht, diese wieder selber zu bilden. Nach diesen 4 Monaten befindet sich der Betroffene dann genau in der leidigen, nebeligen Herbstzeit mit Lichtmangel. Dann stürzt die Stimmung meist schnell ab, die Ängste packen wieder zu. Und genau nach diesen 4 Monaten beginnen auch die Meisten wieder, Tabletten einzunehmen. Dann vergehen oft wieder Monate oder Jahre der Einnahme oder bis zum nächsten Absetzversuch.
Ich empfehle unbedingt gleich nach Absetzen der Tabletten sofort eine johanniskrauthaltige Zubereitung einzunehmen und diese Einnahme auch mindestens 6 Monate durchzunehmen. Dann ist die Wahrscheinlichkeit es zu schaffen auch sehr viel höher und realistischer, gänzlich ohne Antidepressiva leben zu können.
Der tiefere, psychosomatische Zweck von irrealen Ängsten ist, dem Körper wieder zu mehr Lebensamplitude zu verhelfen. Tipp daher: versuche Stimmungsschwankungen und Auf und Abs nicht ständig auszugleichen, sondern lass die dabei entstehenden Gefühle zu und spüre diese. Dieses Spüren ist das, was der Körper möchte - mehr emotionale Bewegung!
Johanniskraut, Süßholz und Zitronenmelisse in Kombination und biologischer Qualität sind hier sehr hilfreich. Sie stabilisieren emotional. Eine 3-6 Monatskur ist empfohlen. Am besten zum Herbstbeginn, dann wird dem vorweihnachtlichen Stimmungstief der Winterzeit mit Licht- und Serotoninmangel vorgebeugt.
Hinweis! Als Arzt muss ich dich darauf hinweisen, dass diese Tipps bei Menschen, die unter einer ernstzunehmenden Panikstörung leiden, die ärztliche und psychotherapeutische Behandlung nicht ersetzen können!
Mein Hauptinteresse gilt dem Menschen und es wird permanent aufrechterhalten und belebt durch die Liebe, die ich zu den Menschen habe. Als Arzt durfte ich das Basiswissen erlangen, Menschen auch bei gesundheitlichen Problemen zu unterstützten. Die ganzheitliche Sichtweise auf den Menschen lebt in mir schon seit meiner Kindheit und es bereitet mir daher sehr viel Freude, dass ich durch diesen Blog mehr Menschen erreichen kann. Mein Projekt „Wissen an die Basis“ transportiert ganzheitliches Wissen über das Funktionieren des menschlichen Körpers. In leicht verständlicher Form soll es den Menschen im Problemfall und im Alltag Unterstützung geben die Gesundheit zu erhalten oder wiederzuerlangen.
Das Ziel ist aktives Wohlfühlen, das wir durch Naturpflanzenextrakte und belebende Atemübungen der Methode Freiatmen in Freude erreichen.